Die kardiale Amyloidose (CA) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung des Herzmuskels, bei der die Ablagerung fehlgefalteter Proteinketten die Funktion des Herzmuskels schädigt. Prof. Frank Edelmann (Klinik für Kardiologie, Angiologie & Intensivmedizin CVK) erläuterte die klinischen Herausforderungen bei der Diagnostik der CA, um eine krankheitsspezifische Therapie einzuleiten. Entsprechend wird in den aktuellen ESC-Leitlinien (2023) erstmals ein strukturiertes Vorgehen mit multiparametrischen Untersuchungen zur Abgrenzung der verschiedenen Formen von Kardiomyopathien empfohlen. Das Amyloidose Center Charité Berlin (ACCB) bietet seit 2017 spezielle Expertise für die Erstdiagnose und längerfristige Therapie der Amyloidose an drei klinischen Standorten an.
Life Molecular Imaging, eine ursprüngliche Ausgründung von Bayer, die zwischenzeitlich von Life Therapeutics aufgekauft wurde, entwickelt innovative Radiopharmazeutika für die Diagnostik schwerer Erkrankungen. Dr. Iris Hardewig (Life Molecular Imaging) konnte zeigen, dass in der PET-Bildgebung mit 18F-Florbetaben (FBB) die CA frühzeitig, direkt und nicht-invasiv erkannt werden kann. Erste Studienergebnisse legen zudem nahe, dass die zwei Haupttypen – AL- und ATTR-Amyloidose – über das unterschiedliche Bindungsverhalten des PET-Tracers an den Fibrillen unterschieden werden können.
Dr. Andrew Stephens (Life Molecular Imaging) stellte erste Ergebnisse mit 18F-GP1, einem PET-Tracer zur Darstellung aktiver Thromben, vor. Die Technologie zeigt großes Potenzial sowohl in der Ursachenerkennung bei kryptogenen Schlaganfällen und der Detektion von Thrombosen als auch im Therapie-Monitoring bei z. B. Klappenthrombosen oder linksventrikulären Thromben.