MINOCA beschreibt eine Form des Herzinfarkts, bei der keine signifikanten Verengungen der Koronararterien nachweisbar sind – ein Umstand, der sowohl Patient:innen als auch Ärzt:innen vor Herausforderung stellt. Bei MINOCA sind es nicht die großen, sondern die kleinen Gefäße, die blockiert werden. Diese bleiben mit herkömmlichen Diagnosemethoden unsichtbar, was eine schnelle und adäquate Behandlung erschwert. Etwa 15 % aller Herzinfarktpatient:innen sind von MINOCA betroffen. Die Ursachen dafür können vielfältig sein: Zu den Hauptursachen zählen Gefäßspasmen sowie kleinere Embolien, also abgelöste Teile eines Blutgerinnsels, die in die kleineren Gefäße gelangen. Da die Behandlungsstrategien für einen typischen Herzinfarkt bei diesen Patienten oft nicht anschlagen, sind eine präzise Diagnostik und eine individuell angepasste Therapie entscheidend, um die Sterberate und langfristige Folgeschäden für Betroffene zu reduzieren.
Beim zweiten Cardiovascular Conversations Meetup gaben Dr. Nikola Cesarovic und Felix Kneip aus dem Team um Prof. Maximilian Emmert spannende Einblicke in ihre Forschung zu MINOCA – einem Herzinfarkt, der oft unerkannt bleibt, obwohl er ebenso gefährlich ist wie ein „klassischer“ Infarkt. Für die Identifizierung spezifischer Biomarker und die Entwicklung neuer Therapieansätze ist ein besseres Verständnis der Krankheitsmechanismen unverzichtbar. Dazu entwickelte Dr. Cesarovic ein Tiermodell für MINOCA auf Basis multipler Miniinfarkte, das aktuell von Felix Kneip, seiner Mentorin Dr. Christien Beez, und Dr. Jasper Iske auf zellulärer und immunologischer Ebene tiefergehend analysiert wird.
Nach den kurzen Präsentationen gab es einen angeregten Austausch, der auch bei Snacks und Drinks noch weitergeführt wurde.
Die nächste Veranstaltung findet am 29.04.2025 in den Räumen der Stiftung statt.