Für rund 60 Interessierte aus Herzmedizin, Forschung und Industrie gab Prof. Ellinor Einblicke in seine aktuellen Forschungsergebnisse. Einen besonderen Fokus legte er dabei auf das Thema Aortenaneurysma, an dem jährlich schätzungsweise 150.000 Menschen weltweit sterben. Zur Verbesserung der individuellen Risikovorhersage, an einem Aortenaneurysma zu erkranken, entwickeln er und sein Team auf Basis integrierter klinischer und genomischer Daten unter Anwendung maschinellen Lernens das AORTA-Gene-Modell – ein Modell, das in aktuellen Studien eine signifikant höhere Leistungsfähigkeit für die Risikoprognose im Vergleich zu den herkömmlichen klinischen Risikofaktoren allein zeigt.
Prof. Ellinor promovierte in Medizin und Biowissenschaften an der Stanford University und absolvierte seine klinische Ausbildung am Brigham and Women’s Hospital. Am Massachusetts General Hospital (MGH) schloss er seine Facharztausbildung in Kardiologie und kardialer Elektrophysiologie ab. Seit 2003 gehört er zum Ärzteteam des Cardiac Arrhythmia Service und des Cardiovascular Research Center am MGH. Darüber hinaus ist er Professor für Medizin an der Harvard Medical School und gilt als Pionier in der Erforschung der molekularen Grundlagen von Herzrhythmusstörungen und Herzfunktion.
Der Vortrag war Teil seines zweitägigen Aufenthalts in Berlin, bei dem der Ausbau der strategischen Partnerschaft zwischen dem DHZC und Mass General Brigham (MGB) im Mittelpunkt stand. Neben intensiven Gesprächen mit Klinik- und Institutsdirektor:innen sowie Vertreter:innen der Stiftung informierte sich Prof. Ellinor auch über verschiedene Forschungsprojekte am DHZC.
Das DHZC und MGB zählen zu den weltweit führenden Einrichtungen in der Herzmedizin. Beide Zentren verfügen über große Patientenkohorten zu allen wesentlichen kardiovaskulären Indikationen. In einer vertieften Zusammenarbeit sehen beide Seiten große Potenziale, sowohl für gemeinsame Forschung und Innovation als auch für die Weiterentwicklung der klinischen Versorgungsqualität z. B. durch Innovation wie die Nutzung von KI.
Wir danken Prof. Ellinor herzlich für die inspirierenden Tage.